This is what democracy looks like!

Ein Video von Oliver Ressler

38 Min., SD, AT 2002

Das Video “This is what democracy looks like!” thematisiert Ereignisse rund um eine Demonstration am 1. Juli 2001 gegen das zu diesem Zeitpunkt in Salzburg tagende World Economic Forum, einem privaten Lobbyverein des Großkapitals.

“This is what democracy looks like!”. 2 channel video installation: “Police”, Landesgalerie Linz am Oberösterreichischen Landesmuseum, Linz, 2005

“Milliardenschwere Deals, die wenigen Wohlstand und Reichtum, vielen jedoch Ausbeutung und Armut bringen, werden auf diesen Treffen von den selbst ernannten ‚Global Leaders‘ unter Ausschluss der Öffentlichkeit in die Wege geleitet. Um den ordnungsgemäßen Ablauf der ökonomischen Globalisierung sicherzustellen, wurde der im Zentrum Salzburgs liegende Tagungsort des WEF weiträumig abgesperrt und alle Demonstrationen bis auf eine Stehkundgebung am Bahnhofsvorplatz verboten.” (Auszug aus der Einleitung des Videos)

“This is what democracy looks like!”. Installation view: “Forms of Resistance. Artists and the desire for a social change”, Van Abbe Museum, Eindhoven, 2007
“This is what democracy looks like!” Installation view (magazine inserts): “Forms of Resistance. Artists and the desire for a social change”, Van Abbe Museum, Eindhoven, 2017
“This is what democracy looks like!” Installation view (magazine inserts): “Forms of Resistance. Artists and the desire for a social change”, Van Abbe Museum, Eindhoven, 2017

Dieses Video gibt einen Einblick in den Ablauf der ersten “Anti-Globalisierungs­demonstration” in Österreich, die in der Folge der medial viel beachteten Demonstrationen in Seattle, Prag, Davos, Quebec und Göteburg stattgefunden hat. In dieser polizeilich verbotenen Demonstration in Salzburg wurden 919 Demoteilnehmer_innen von der Polizei eingekesselt und über sieben Stunden lang festgehalten.

“This is what democracy looks like!”, still
“This is what democracy looks like!”, still

Werden in den dominierenden medialen Darstellungen die Teilnehmer_innen an den anti-kapitalistischen Protesten entweder als naive oder als gewaltbereite Chaoten verunglimpft, nehmen sie in “This is what democracy looks like!” hingegen die Rolle von aktiven Sprecher_innen ein. Mit sechs Demoteilnehmer_innen wurden Gespräche zu den Ereignissen in Salzburg geführt. Die Einschränkung demokratischer Grundrechte – die sich vor allem im Verbot zu demonstrieren oder der Anhaltung hunderter Menschen im Polizeikessel zeigte – und das Spannungsfeld zwischen der begrenzten physischen Gewalt einzelner Demoteilnehmer_innen und der von der Staatsmacht ausgeübten strukturellen und physischen Gewalt entwickeln sich dabei als zentrale Themen. Ausschnitte aus den Gesprächen sind zu Videoaufnahmen montiert, die von mir und (Video)Aktivist_innen in Salzburg aufgezeichnet wurden. Die Kameraperspektive entspricht dabei der Sicht der Demoteilnehmer_innen und stellt eine unmittelbare Konfrontation der Betrachter_innen des Videos mit den Geschehnissen her.

“This is what democracy looks like!”, 38 min., SD, AT 2002

Interviewte Demoteilnehmer_innen: Walter Baier, Tanja Jenni, Ingrid Popper, Michael Pröbsting, Daniel Sanin, Irene Zavarsky
Videomaterial von Indymedia Austria, Filmliga Linz, offscreen – offenes film forum salzburg, UTV Wien, Oliver Ressler


Das Video erhielt den ersten Preis des International\Media\Art\Award des ZKM, 2002 und würde auf den Fernsehkanälen SWR, ARTE, SF DRS und TV Slovenija ausgestrahlt.