Ein Film von Oliver Ressler
38 Min., 4K, AT 2021
Dieser Film behandelt die Rolle von Künstler_innen und Kulturproduzent_innen in der Klimagerechtigkeitsbewegung. Er zeigt ein Gespräch zwischen international angesehenen Protagonist_innen der Bewegung, die im Feld zwischen Kunst und Aktivismus arbeiten. Ihre Praxis und ihre Zugänge unterscheiden sich. Was sie eint, ist, dass sie alle als Organisator_innen an den Kämpfen beteiligt sind und dass für sie Umweltfragen untrennbar mit soziopolitischen und ökonomischen Rahmenbedingungen von Unrecht verknüpft sind.
Die Künstler_innen/Aktivist_innen diskutieren die Methoden und Ziele sowie die Vergangenheit und die Zukunft der Bewegung aus der jeweiligen Perspektive des Feldes, in dem sie persönlich wirken.
Die Performancekünstlerin Marta Moreno Muñoz ist bei Extinction Rebellion in Spanien aktiv und tritt im Film für die Agenda der Gruppe ein „die Hauptstädte der Staaten global zum Erliegen zu bringen“. Jay Jordan vom Laboratory of Insurrectionary Imagination weist auf die Notwendigkeit unterschiedlicher Taktiken von „Menschen, die gewaltfreien und […] solche, die aggressiveren Widerstand leisten“ hin und ermutigt Künstler_innen, sich in der Bewegung zu engagieren. Nnimmo Bassey von der nigerianischen Health of Mother Earth Foundation glaubt, dass Kunst eine „fundamentale Rolle in jeder Bewegung“ spielt und am besten zwischen „all diesen unterschiedlichen Kämpfen koordiniert“ wird, um die „Synergien zusammenzubringen, die politischen Anführer_innen und die Industrie dazu zu zwingen, einzusehen, dass sie sich nicht verstecken können“. The Inuk Dichterin Aka Niviâna betont die Notwendigkeit, als eine „kollektive Gemeinschaft zu agieren“ und sieht Vorteile, wie mit einem künstlerischen Zugang Themen weniger paternalistisch behandelt werden können, als mit einem traditionellen politischen Statement. Steve Lyons vom wandernden Pop-up Museum The Natural History Museum argumentiert, dass „eine antiimperialistische Bewegung im Gegensatz zu einer Klimabewegung“ dabei helfen kann, Bewegungen und Widerstandsformen unterdrückter Menschen mit einzuschließen.
Indem „Barricade Cultures of the Future“ Künstler_innen zusammenbringt, die eine aktivistische Praxis haben, hinterfragt der Film die verbreitete Gepflogenheit, „Kunst“ und „Aktivismus“ als unterschiedliche Kategorien zu betrachten, während sie sich in der Praxis oft überschneiden und nicht getrennt werden können.
Das Video „Overturn the Present, Barricade the Future“ (4K, 10 Min., 2021) läuft ergänzend zum Film „Barricade Cultures of the Future“.
Regie und Produktion: Oliver Ressler
Diskussionsteilnehmende: Nnimmo Bassey, Jay Jordan, Steve Lyons, Marta Moreno Muñoz, Aka Niviâna
Kamera: Thomas Parb, Rudolf Gottsberger
Schnitt: Janina Herhoffer, Lisbeth Kovačič, Oliver Ressler
Ton, Tonschnitt, Farbkorrektur: Rudolf Gottsberger
Sound Design und Musik: Vinzenz Schwab
Titel: Nils Olger
Footage: Jean-François Castell, Lisbeth Kovačič, Jamie Lowe, Thomas Parb, Oliver Ressler, Michael Toledano, Youths and Environmental Advocacy Centre – YEAC
Besonderen Dank an die Sprecher_innen für den Einblick in ihre herausragende Praxis und an Ayreen Anastas & Rene Gabri, Reinhard Braun, TJ Demos, Noel Douglas, Elisabeth Hajek, Matthew Hyland, Lisbeth Kovačič, Margarethe Makovec, Angelika Maierhofer, Julia Ramírez.
Dieser Film entstand im Rahmen von „Barricading the Ice Sheets“, gefördert vom Österreichischen Wissenschaftsfonds (FWF: AR 526).