Ein Film von Oliver Ressler
4K Video, 20 Min., 2023
Nachdem sie jahrzehntelang nichts gegen Kohlemdioxidemissionen unternommen haben, verpflichten sich die noch übermächtigen westlichen Demokratien nun endlich zu einem Übergang zu erneuerbaren Energien – ohne jedoch extrem überhöhte Levels des Konsums in ihren Ländern gravierend zu reduzieren. Während einige Beobachter*innen fragen, wie das jemals zu einer Dekarbonisierung der Weltwirschaft führen soll, steht außer Frage, dass die riesigen Mengen von Rohstoffen, die gebraucht werden, um die neuen Infrastrukturen zu errichten, verheerende Auswirkungen auf jene Länder im globalen Süden haben werden, wo diese Rohstoffe extrahiert werden.
Ecuador ist eines der Länder, wo transnationale Bergbaukonzerne stetig den Druck erhöhen, um an neue Extraktionsgenehmigungen zu kommen, wobei die Gemeinden, die die Konsequenzen tragen müssen, komplett außer Acht gelassen werden.
Dieser Film wurde in Pacto gedreht in der Nähe von Ecuadors Hauptstadt Quito. Der Staat erteilte Konzessionen für Gold, Silber und Kupfer in einer Region, die von UNESCO zum siebten Biosphärenreservat der Welt bestimmt wurde. An diesem wichtigen Ort für Biodiversität gibt es um die 270 Säugetierarten, 210 Reptilien-, 200 Vogel- und 130 Amphibienarten, und viele davon sind gefährdet.
Der Film versammelt Stimmen aus der Gemeinschaft, die sich gegen diese weitere, ihre Umwelt und Existenzgrundlage zerstörende Extraktion stellen. Die Kampagne “Quito sin mineria” widersetzt sich den Bergbauprojekten und verlangt, dass die Menschen aus Nordwest Quito bei einer öffentlichen Anhörung selbst entscheiden dürfen, ob sie dem Bergbau in der Region zustimmen oder nicht. Die Aktivist*innen berufen sich auf uralte zermonielle Stätten der Yumbo, KituKara und Inka in ihrem Kampf gegen die Bergbauprojekte, die ihr Land und Wasser zerstören. Kultur und Natur verbinden sich, um die vom Bergbau bedrohten Wälder zu schützen. Diese bedrohten Wälder entziehen der Atmosphäre jedes Jahr mindestens 266.000 Tonnen Kohlenstoff und tragen so wesentlich zur Verringerung der Erderwärmung bei.
Regisseur und Produzent: Oliver Ressler
Sprechende (in der Reihenfolge ihres Auftretens): Mauricio Reyes, Vladimir Durán, Fanny Durán
Kamera: Oliver Ressler
Schnitt: Enar de Dios Rodríguez, Oliver Ressler
Text: Matthew Hyland, Oliver Ressler
Farbkorrektur: Rudolf Gottsberger
Sound design und Musik: Vinzenz Schwab
Übersetzungen: Diliara Akhatova, Joe KeadyBesonderer Dank an: Acción Ecológica, Nathalia Bonilla, Rosa Jijón, Francesco Martone, Mauricio Reyes, Enar de Dios Rodríguez
Dieser Film ist Teil des Projekts “Barricading the Ice Sheets”, gefördert durch den Österreichischen Wissenschaftsfonds (FWF: AR 526).