Ein Film von Oliver Ressler
2 Min., 4K, AT 2021
Wer je auf einer Demonstration war, ist sich der Bedeutung sinnstiftender Slogans bewusst. Ein in linken Mobilisierungen besonders beliebter Slogan ist „A-Anti-Anticapitalista“, der von der Geschwindigkeit und Lautstärke her vielfältige Variationen erfahren kann und dabei seine melodischen und musikalischen Qualitäten entfacht. Die Parole wird gerne auch für spezifische lokale Kontexte variiert und angepasst.
„A-Anti-Anticapitalista“ verweist auf den Konsens in der Klimagerechtigkeitsbewegung, dass die Klimazerstörung nur durch einen systemischen Wandel gebremst werden kann. Es ist nichts, dass ausschließlich durch individuellen Verzicht noch zu stoppen wäre.
Der zukünftige Erfolg der Klimagerechtigkeitsbewegung wird von bereichsübergreifenden Ansätzen abhängen, ob es gelingen wird, Allianzen mit anderen Bewegungen zu schmieden, die sich z.B. gegen ethnische, koloniale, auf Geschlecht begründete Unterdrückung oder gegen unzumutbare Arbeitsbedingungen zur Wehr setzen. Der Slogan „A-Anti-Anticapitalista“ taucht bereits jetzt in einer Vielzahl unterschiedlicher linker politischer Zusammenhänge auf. Er funktioniert zur Einheitsstiftung und lässt im Moment der kollektiven Äußerung die Widersprüche und unterschiedlichen politischen Vorstellungen der Beteiligten in den Hintergrund treten.
The materials assembled for this film were recorded in actions by Ende Gelände and Occupy, and in the context of anti-G7, G8 and G20 and other political mobilizations. Editing of images and sound weaves these materials into a whole whose end is always already a new beginning.
Regie und Produktion: Oliver Ressler
Schnitt: Lisbeth Kovačič, Oliver Ressler
Tonschnitt, Farbkorrektur: Rudolf Gottsberger
Footage: Thomas Parb, Oliver Ressler und zahlreiche anonyme Quellen
Dieser Film entstand im Rahmen von „Barricading the Ice Sheets“, gefördert vom Österreichischen Wissenschaftsfonds (FWF: AR 526).