Während der Ausstellung “Kolonialismus ohne Kolonien? Beziehungen zwischen Tourismus, Neokolonialismus und Migration” in der Shedhalle in Zürich wurde auf dem zentralen großen elektronischen Billboard am Zürcher Hauptbahnhof eine für dieses Medium entwickelte neue Arbeit gezeigt. Es werden darin die Auslandsschulden Afrikas mit jenen Schäden in Bezug gesetzt, die Kolonialismus und Sklaverei auf diesem Kontinent verursacht haben. Lassen sich die Auslandsschulden Afrikas, die sich zwischen 1980 und 2000 verdreifacht haben, aus den Datenbanken der Weltbank eruieren (235 Milliarden Dollar für ‘Sub-Saharan Africa’ 2004), so stellt die Berechnung der Schäden durch Kolonialismus und Sklaverei ein ungleich schwierigeres Unterfangen dar. Auf Anlass der UN-Weltkonferenz gegen Rassismus in Durban 2001 stellte die African World Reparations and Repatriations Truth Commission eine auf umfangreichen Forschungen basierende Berechnung vor und verkündete den Betrag von 777 Billionen Dollar. Die Forderungen der afrikanischen Staaten orientieren sich an den Entschädigungszahlungen Deutschlands für Opfer des Nazi-Regimes. Aus Furcht vor Schadenersatzforderungen bestreiten die westlichen Staaten jegliche Verantwortung für den Kolonialismus und seine Folgen und lehnen ein Schuldeingeständnis ab.